Und dann kam er, der Tag der Tage! Was ich bzw. wir uns lange nicht vorstellen konnten, wurde Realtität. Unser Hochzeitstag!
Wie ihr euch sicher denken könnt, habe ich die Nacht vor unserer Hochzeit vor Aufregung kaum geschlafen. Mein Gatte hat dafür bestens geschlafen, kaum waren wir von unserer freitagabendlichen „Vorfeier“ zu Hause, lag er im Bett und war rasch im Land der Träume. Umso erstaunter war er dann, als um 7 Uhr der Wecker klingelte und ich – wie immer, wenn wir etwas vorhaben – frisch und munter und ohne Augenringe aus dem Bett sprang, ein Liedchen trällerte und meinem Liebsten einen frisch gebrühten Kaffee kredenzte. Noch schnell unter die Dusche gehüpft und ab ging es für uns beide zum Beautyprogramm beim Frisör.
Unser lieber Trauzeuge J. und mein Papa waren beauftragt, den Autoschmuck und meinen Brautstrauß abzuholen. Keine zwei Stunden später waren wir frisch gestylt wieder zu Hause und wurden von unseren Trauzeugen und den Brauteltern in Empfang genommen. Ein kleiner Wehmutstropfen an dieser Stelle: die geliebte Mama Thea, meine Schwiegermutter konnte diesen wunderbaren Tag leider nicht mehr miterleben. Sie ist voriges Jahr an den Folgen eines Schlaganfalles gestorben. Aber für mich ist eines klar: Sie war den ganzen wunderschönen und traumhaften Hochzeitstag mit dabei. Das spüre ich tief in meinem Herzen!
Und dann gings los! Auf zur standesamtlichen Trauung im Kurfürstlichen Schloss zu Koblenz!
Kurfürst Clemens Wenzeslaus ließ das Kurfürstliche Schloss von 1777 bis 1786 im Stil des französischen Klassizismus errichten. Das Kurfürstliche Schloss ist im ehemaligen Bundesgartenschaugelände gelegen.
Vor dem Schloss waren schon alle Gäste versammelt und dann ging es in den schönen Kaiserin-Augusta-Saal:
Mein Mann und ich waren schon mächtig aufgeregt, aber wir haben die wunderschöne Rede des Standesbeamten sehr genossen! Der Standesbeamte erzählte die Geschichte von Feuer und Wasser:
Als Feuer und Wasser sich das erste Mal begegneten, waren sie voneinander fasziniert. Das Feuer war ungestüm und temperamentvoll, leuchtend und heiß, brodelnd und aufregend. Das Wasser hingegen floss ausgeglichen vor sich hin, war klar und beruhigend, glitzernd und erfrischend. Staunend betrachteten sich Feuer und Wasser. Beide entdeckten am anderen unzählige Eigenschaften und Besonderheiten, die sie an sich nicht kannten. Und da sich Gegensätze bekanntlich anziehen, blieb es nicht aus, dass sich Feuer und Wasser ineinander verliebten. Sie trafen sich, hatten Spaß miteinander, lernten voneinander und ergänzten sich wunderbar. Weil sie sich gegenseitig so kostbar geworden waren, beschlossen Feuer und Wasser, für immer zusammenzubleiben. Sie feierten ein großes Fest. Viele Gästen waren geladen – auch der Wind. Der schenkte ihnen eine bauchige Flasche mit wertvollem Inhalt. Nach der Feier öffneten Feuer und Wasser die Flasche und entnahmen daraus eine alte Schriftrolle. Auf dem Pergament stand Folgendes geschrieben: “Passt auf, dass ihr eure Individualität behaltet! Ihr seit so verschieden und schätzt dies aneinander. Hütet diesen Schatz, denn dieser ist das Geheimnis eurer Liebe. Respektiert eure Grenzen! Lernt voneinander, aber versucht nicht, euch gegenseitig umzuerziehen! Entdeckt immer wieder Neues aneinander! Glaubt nie, dass ihr das Geheimnis des anderen gelüftet habt, und achtet einander jeden Tag eures gemeinsamen Lebens!” Feuer und Wasser lasen die Flaschenpost aufmerksam durch und dachten darüber nach. Dann stellten sie die bauchige Flasche gut sichtbar in ihrer gemeinsamen Wohnung auf, um immer wieder an deren Inhalt erinnert zu werden.
Eine wunderschöne Geschichte, die auch mit Sicherheit ein bisschen auf uns zutrifft und das Geheimnis unserer Liebe wollen wir immer behüten.
Es folgte die Frage aller Fragen und ich kann euch sagen nie habe ich so gerne „JA“ gesagt wie am 05.09.2015!
Nach einem Sektempfang vor dem Kaiserin-Augusta-Saal ging es anschließend zur großen Hochzeitsfeier mit einer freien Trauung auf die Marksburg in Braubach. Die freie Trauung war ganz toll und individuell durch unseren Hochzeitsredner und die Trauzeugen gestaltet. Es gab hier viel zum Schmunzeln, aber auch viele romantische Momente.
Die Kirche bietet zwar einen angemessen feierlichen Rahmen, doch gerade Paare, die aus der Kirche ausgetreten sind, die verschiedenen Religionen angehören oder die sich eine ganz freie und individuelle Trauung vorstellen, wünschen sich für ihren großen Moment eine noch persönlichere Alternative.
Die freie Trauung bietet Brautpaaren alles: Eine Zeremonie, die ganz auf die Wünsche und Vorstellungen des Paares abgestimmt ist, in feierlichem Rahmen oder ganz ungezwungen in der freien Natur, religiös oder weltlich. Wie bei der standesamtlichen oder kirchlichen Trauung ist der Höhepunkt auch bei einer freien Trauzeremonie, wenn sich das Brautpaar gegenseitig den Trauring ansteckt.
Nach diesen Highlights ging es ans Feiern und an die kulinarischen Genüsse. Nach dem Kaffeetrinken wurde die Fotostrecke der Hochzeitsbilder geknipst. Unsere Hochzeitsgäste bekamen derweil eine spezielle Burgführung.
Die Marksburg
ist eine aus dem 12. Jahrhundert stammende Höhenburg oberhalb der rheinland-pfälzischen Stadt Braubach am Rhein, von der sie ihren ursprünglichen Namen Burg Brubach bezog. Sie steht auf einem Schieferkegel in 160 Meter Höhe und ist die einzige nie zerstörte mittelalterliche Höhenburg am Mittelrhein. Der verputzte Bruchsteinbau entstand zum Schutz und zur Verwaltung Braubachs und diente anfänglich auch als Zollburg.
Die Burg ist ein geschütztes Kulturdenkmal nach dem Denkmalschutzgesetz (DSchG) und in die Denkmalliste von Rheinland-Pfalz eingetragen. Des Weiteren ist sie ein geschütztes Kulturgut nach der Haager Konvention und mit dem blau-weißen Schutzzeichen gekennzeichnet. Außerdem ist sie seit 2002 Teil des UNESCO-Welterbes Oberes Mittelrheintal.
Und dann ging nach einem grandiosen kalt-warmen Buffet (Orginalton der Brautmutter: „Haben wir DAS ALLES bestellt???“) die Party erst richtig los. Es gab einige Spielchen, die wir mit Bravour meisterten und dann wurde getanzt, bis die Füße qualmten! Das Thema „qualmende Füße“ wurde durch den Servicemitarbeiter/innen der Marksburgschänke ganz exellent gelöst! Eisbeutel und ein Wasserbottich ließen meine Füße und die so manch weiblicher Gäste ganz schnell wieder entspannen und es konnte weitergetanzt werden. Ein besonderer Dank geht hier ganz speziell an das Team der „Marksburgschänke“ die uns und unsere Gäste zu jeder Zeit absolut freundlich und professionell bis tief in die Nacht bewirtet haben!
Gegen halb 5 Uhr morgens wurden mein Mann und ich dann brav zu Hause abgeliefert, damit wir bis zur nahenden „Frühstücks-Nachfeier“ um 9 Uhr wieder frisch und munter sein konnten, was bei mir überhaupt kein Problem war, denn bis dahin hatte ich immer noch eine Überdosis „Glückshormone“ im Körper!
Jetzt sind wir 8 Wochen verheiratet und führen seitdem eine glückliche Ehe, was auch hoffentlch so bleiben wird. Eine Ehe mit vielen schönen Mochmenten und allem, was noch zu einer Ehe auf Basis von gegenseitigem Respekt gelebt wird!