Corona: Warum impfen helfen kann

Am Wochenende habe ich meine 2. Impfung gegen das Corona-Virus bekommen. Ich bin einer von vielen Menschen in Deutschland, die der Priorisierungsgruppe 2 angehören und die die Impfung beruflich bedingt benötigen, damit Deutschland – wie es in vielen Berufsbereichen sein muss – am Laufen bleibt, wie man so schön sagt.

Und ich möchte mich einfach mal bei den Menschen bedanken, die es ermöglicht haben, dass der Ablauf vom ersten Termin der Impfung bis zur zweiten Impfung so reibungslos verlaufen ist.

Meine erste Impfung mit „Astrazeneca“ erhielt ich in einem Impfzentrum. Vorab bekam ich per Mail die Einladung sowie ein Aufklärungsmerkblatt, den Anamnesebogen sowie die Einwilligungserklärung zugeschickt. Alle Unterlagen sind leicht verständlich, somit auch für Laien sehr gut nachvollziehbar. Und sollten dennoch Fragen vor dem Impfen aufkommen, hat man vorab die Möglichkeit alle offenen Fragen dem Impfarzt zu stellen.

Beim Impfzentrum angekommen, bekam ich am Eingang ein Fieberthermometer vor die Stirn gehalten und wurde gefragt, ob ich in den letzten 14 Tagen nachweislich Corona hatte bzw. ob ich mich erkältet gefühlt habe. Nach diesem Check ging es zur Anmeldung, meine Daten und Formulare wurden auf Vollständigkeit überprüft und schon konnte ich vor der Impfkabine kurz Platz nehmen. Es dauerte nur einige Minuten und ich wurde reingebeten. Ein sehr netter Arzt sowie eine sehr freundlichen Arzthelferin begrüßten mich. Da ich keine weiteren Fragen hatte konnte es bereits losgehen. Ich bekam die Impfdosis verabreicht, währenddessen die Arzthelferin den Impfstoff in meinen Impfpass eintrug. Danach wurde ich in einen großen Wartebereich gebeten, wo ich mich noch etwa 15 Minuten aufhalten sollte, um  bei etwaigen Impfreaktionen  kurzfristig Hilfe zu leisten. Auch hier wieder sehr freundliches Personal des Deutschen Roten Kreuzes, was bei allen aufkommenden Fragen sehr freundlich weiterhalf. Da einige Kolleginnen und Kollegen aus meiner Abteilung ebenfalls einen Termin hatten verging die Wartezeit wie im Flug.

Nach einigen Vorfällen und Erkenntnissen die den Impfstoff von „AstraZeneca“ betrafen und die das RKI zusammengetragen hat wurde der Termin zur zweiten Impfung von 9 auf 12 Wochen verschoben und auch der Impfstoff wechselte. Da es nach der Nutzung von AstraZeneca zu einigen Fällen von Hirnvenen-Thrombosen und anderen Nebenwirkungen gekommen war, entschlossen sich die Mediziner und auch die Politik auf den Impfstoff „Comirnaty“ von Biontech/Pfizer umzustellen.

Hier wurde ich aufgrund einer Vorgabe der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein nicht mehr im Impfzentrum geimpft, sondern mein Termin fand exakt 12 Wochen später in einer Arztpraxis statt. Toller Service nebenbei: Ich wurde eine Woche vorher angerufen um auszuwählen, welchen Impfstoff – Astra oder Biontech – ich wählen wollte. Dies war für mich als Patientin noch immer möglich und diente vorab einer besseren Organisation am Impftag. Auch hier wurde ich sehr freundlich empfangen, die Impfärztin begrüßte mich herzlich und schon bekam ich die zweite Impfung mit „Comirnaty“ von Biontech/Pfizer.  Das Prozedere des Wartens zur Beobachtung, ob kurzfristig Nebenwirkungen auftreten würden, war hier das gleiche wie im Impfzentrum.

Meine Nebenwirkungen blieben bei der ersten sowie bei der zweiten Impfung sehr moderat, ähnliche Nebenwirkungen waren mir schon durch andere Impfungen bekannt und darauf kann ich mich einstellen und durchaus damit umgehen.

Als die ersten Nachrichten aufkamen, dass es möglich sein würde den Coronavirus mit neuartigen Impfstoffen einzudämmen, war ich wie viele andere zunächst einmal skeptisch. Aber ich habe mich jederzeit informiert. Da ich medizinisch sehr interessiert bin und derzeit auch beruflich mit Fragen zu Corona konfrontiert werde, informiere ich mich täglich zu den Möglichkeiten des Schutzes. Wer den vorhandenen Impfstoffen nicht traut, der kann sich jederzeit informieren, wie die Impfstoffe aufgebaut sind und wie sie im Körper wirken. Meines Erachtens ist die Homepage des „Robert-Koch-Institutes“ die beste Möglichkeit, aktuelle und sichere Informationen zu erhalten. Informationsquellen wie die Zeitung mit den vier Buchstaben oder uns allseits bekannte Commuitys, etc.  Leute lasst die Finger davon! Hier findet man keine medizinischen Infos. Uns muss allen klar sein, dass eine Impfung nicht vollständig vor Corona schützt, aber es kann die Krankheit eindämmen und einen schweren Verlauf verhindern.

Ich möchte meine Gesundheit schützen und ich bin froh, dass ich bisher alle Hygiene-Regeln beachtet habe, denn seit Auftreten des neuartigen Corona-Virus habe ich keine Erkältung mehr gehabt, was bisher einmal im Jahr der Fall war. Mein Verhalten diesbezüglich hat sich sehr geändert. Das Maske-Tragen ist nicht angenehm, bei der Arbeit muss ich sie derzeit dauerhaft tragen um auch meine Kolleginnen und Kollegen zu schützen. Trotzdem habe ich mich daran gewöhnt.  Im Auto habe ich ein Händedesinfektionsmittel dabei, das Händewaschen nach dem Einkauf ist für mich ganz normal geworden und so einfach. Für mich, für meine Familie für alle.

Würden meine Eltern noch leben, wäre es für mich selbstverständlich, mich für sie zu schützen. Denn meine Eltern haben im Kindesalter auch alles für meine Gesundheit getan und da war auch das Impfen selbstverständlich. Wie bereits erwähnt waren mein Mann und ich vor zwei Jahren in Indien. Dafür wurde uns empfohlen uns impfen zu lassen. Auch hier war es selbstverständlich. Wir bekamen die Möglichkeit unseren Hausarzt nach den bestmöglichen Impfungen und den evtl. Nebenwirkungen zu befragen. Auch diese vielen Impfungen haben wir gut vertragen.  Jetzt werden einige Leser sagen „Na klar, diese Impfstoffe gibt es ja schon lange, die sind erprobt“.  Selbstverständlich gehöre ich wie viele Millionen andere Menschen zu den ersten Patienten, die mit den neuartigen Impfstoffen geimpft werden. Von Mut dieser Impfpatienten ist hier in den Medien nie die Rede, immer nur von Mistrauen gegenüber dem neuartigen Impfstoff. Nachvollziehbar, ja. Aber eine Impfung ist eine Chance zu einem neuen veränderten, aber regulären Leben zurückzukehren. Wenn jeder das Impfen ablehnen  würde, könnte das Virus unser aller Leben immer mehr gefährden und diese schreckliche Krankheit wäre nie einzudämmen.

Wie lange der Impfschutz andauert, ist derzeit noch nicht gesichert. Experten gehen nach einer vollständigen Impfung aktuell davon aus, dass der Impfschutz nach 1 Jahr aufgefrischt werden sollte. Das bleibt noch abzuwarten und der medizinischen Forschung zu überlassen.

Eine vollständige Impfung ist kein Freibrief für ein unbeschwerte Leben.

Im Interesse aller sind Coronatets immer noch notwendig, denn die Pandemie hält noch immer an und es ist nicht absehbar, wann alles überstanden sein wird. Für mich ist das selbstverständlich und ich lasse mich regelmäßig testen.

Ich jedenfalls ziehe den Hut vor den Menschen in unseren Impfzentren und in den Arztpraxen, die derzeit helfen, wieder ein halbwegs normales Leben aufzubauen. Und das an 7 Tagen in der Woche. Vielen ist das glaube ich gar nicht bewusst. Sie alle leisten eine hervorragende Arbeit in einer Zeit, die für uns alle nicht einfach ist.

Dankeschön!

 

Ein Kommentar

  1. Es ist wichtig, dass man sich auch mal bei den Menschen bedankt, die für den reibungslosen Ablauf der Impfungen sorgen. Nur so können wir alle bald wieder ein Leben führen, das nicht nur aus Masketragen und Ausgangssperre besteht. Die „Querdenker“ und alle anderen Verstrahlten scheinen das nicht zu wollen oder denken, das Virus verschwindet so schnell, wie es gekommen ist. Dass das nicht so ist, wissen wir, die wir uns mit der Thematik auseinandersetzen, alle.

    Vielen Dank für diesen tollen Artikel!

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